#TopFlop2016

Der Griesgram999 fing damit an, einige weitere sind dem guten Beispiel gefolgt. Meine Tops und Flops 2016:

Mopped

Top war 2016 sicher die BMW S1000RR. Lange habe ichrumgemacht, ob ich neben der guten alten VFR ein weiteres Mopped haben kann. Retrospektiv muss ich sagen: es war ein Fest! Was mit der Maschine geht habe ich einmal und nur beim Sicherheitstraining erlebt, mit schleifendem Knie und mächtig Beschleunigung aus der Kurve. Den Rest des Jahres bin ich die RR so gefahren, wie sie eigentlich nicht gefahren werden kann: anständig. Und ich bin froh, dass ich sie weitgehend ganz zurückgebracht habe.

Die VFR hat mich im August vor dem TÜV im Regen stehen lassen. Sicher ein FLOP. Das anschliessende Gebastel war auch sehr lange sehr flop. Viele Abende an denen ich angesichts fest gefressener Schrauben und abgerissener Bolzen aufgegeben habe. Am Ende der  Top: der TÜV war zufrieden und ich habe das heilige Schrauberlob aus dem Mund eines Prüfers genossen. Da wächst man um mindestens 2 Zentimeter.

 

Motorradfahren
DCIM101GOPRO

Nicht viel, knapp 4000 km auf der RR, nur 600 auf der VFR habe ich in diesem Jahr zusammengebracht. Top war das dennoch. Denn Familie, und 2016 insbesondere der Job haben massig Zeit gefressen. Und so ist das Modell “Frühstückstour” entstanden. Am Samstag früh aufstehen (was ich ja nur für Snowboard oder Motorrad kann, sonst nicht), und bis zum (naja sehr späten) zweiten Frühstück zurückkehren.

Oder eben die Kombination aus Arbeit und Spaß. Nach dem dritten Mal ist der Kommentar der Kollegen dann auch wurschd, wenn man unauffällig in Leder ins Büro kommt und sich früh zu einem – ähem – Termin auswärts verabschiedet.

 

Touren

Die eine große richtige Tour dieses Jahr war sicher der Alpenblitz. Zwar nur zwei Tage, diese aber intensiv mit Akki, Rolf, Alex und mir. Großes hatten wir uns vorgenommen. Eine Woche mindestens. Seealpen. Und weiß nicht was. Ich kann mich nicht erinnern, wie viele Tourentwürfe Alex schon im Winter verschickt hat. Aber unser aller Kalender hat zwei Tage hergegeben. Am Wochenende.

Bevor hier jetzt jemand Flop drüber schreibt ganz schnell die Ergänzung. Es waren nur zwei Tage. Aber die waren Top. Punkt. Seealpen machen wir dann halt nächstes Jahr.

Die restlichen Touren waren Tagestouren. Meist kleiner, meist solo. Wenn ich einen Flop suchen sollte, dann ist das die Straße Ammerwald / Plansee. Dreimal war ich dort. Dreimal war Holzfällen, Teeren oder sonst ein Mist. Und gerade da ist das doppelt doof, denn die Umleitungen sind weit und in der Regel langweilig.

Bloggen

Begonnen 2016, Top, wenn auch mit Besucherzahlen die eher an Selbstgespräche erinnern als an Publishing. Der große Durchhänger war dann der Spätsommer / Herbst. Viel zu tun im Büro, auch sonst eher ein Motivationstief. Hier nachzulesen, bzw. nicht nachzulesen in den fehlenden Beiträgen zwischen Mitte August und Mitte Oktober.

Dennoch gibts ein paar Leser (Hallo!) und jeder Anfang ist schwer. Geehrt hat mich die Einladung als Gastautor auf Kettenritzel.CC (Top!). Draus gemacht habe ich noch nix (Flop). Aber ich habe was auf der Pfanne. Hauser, da kommt noch was.

 ww

C wie Cold

29. Dezember, strahlender Sonnenschein und Temperaturen – naja, gerade so über null Grad. Mopped fahrn!

Höhere Berge scheiden aus, schon aufgrund der Höhe und der Entfernung. Daher raus in den Münchner Westen. Die Straßen sind teilweise trocken und gut befahrbar. In schattigen Abschnitten glänzt es verdächtig, aber eisig ist es nirgends. Wunderbarer Sonnenschein begleitet mich nach St. Ottilien. Die Sonne scheint durch die kahlen Wälder,

Bild: Sonne im Winterwald
Sonne im Winterwald.

Das Kloster hat kaum eine als solche geltende Straße, aber den eigenen Bahnhof. Schliesslich sind es Missionsbenediktiner, die im Kloster leben und auf Mission gehen die wenigsten Missionare auf dem Mopped. Drum die Bahn. Der Bahnhof ist ein Schmuckstück, das Kloster noch schwer nahbar.

Bild: Bahnhof St. Ottilien.
Bahnhof St. Ottilien.

Weiter geht es in Richtung Süden, ans Westufer des Ammersees. So langsam nähert sich die Sonne dem Horizont, als plötzlich nach einer Kuppe das Alpenpanorama vor mir auftaucht.

Bild: Blick in die Alpen, in der Nähe von Unterfinning.
Blick in die Alpen, in der Nähe von Unterfinning.

Schnee liegt sichtbar immer noch fast keiner, aber die Kälte lässt erahnen, was der Winter mit den Straßen dort gerade macht.

Bei Finning liegt der Windachspeicher, im Sommer ein toller Badesee,

Bild: Windachspeicher bei Finning.
Windachspeicher bei Finning.

im Winter auf der Nord-ost Seite mit reichlich Rauhreif belegt.

Bild: Windachspeicher - Dammseite.
Windachspeicher – Dammseite.

Das Baden lass ich heute mal sein. So langsam wird es dunkler und die Finger klamm. Also heim nach Hause, Tee kochen.

Die Frage ist nur: wer hat vor zwei Jahren die Heizgriffe für die VFR zwar gekauft und dann nie installiert? Wenn ich den erwische.

Bild: Mopped entsalzen nach der Tour. Bei null Grad ein Heidenspaß!
Mopped entsalzen nach der Tour. Bei null Grad ein Heidenspaß!

 

Die Tour auf der Karte:

Wintertour GPX

 

Preview on upcoming attractions.

Sieht so aus als bräuchte ich nächstes Jahr einen neuen Hashtag. #RRed wird zu #… Ja was denn?

#BMW#S1000R#motorrad

A post shared by Alexandre (@alexandre_falcoes) on

Die Bestellung ist raus und bestätigt. Ja, in weiß.

Wie wäre es mit #WeissR? Oder #MotoR? Ich hab ja noch ein paar Tage zum Überlegen. Die arme #VFR. Die nimmt mir das bestimmt übel…

S1000RR Boxing

Es ist keine Überraschung, dass Auspacken in der Regel mehr Spaß macht als einpacken. Und das ist bei Lieblings-Motorrädern nicht anders. Das hat etwas damit zu tun, dass Motorräder nicht einfach in Schachteln passen. Der Ab- bzw. Rücknehmer erwartet in diesem Fall ein sauberes Streifen- und Kratzer-freies Bike.

Ready for the winter. #nichtamlacklecken #RRed #makelifearide

A post shared by Motor8 (@motor8de) on

Es ist vor allem die emotionale Komponente. Der Sommer ist vorbei. Und das Lieblings-Bike weg.

Für die #RRed war das am 3. November so weit. Schon spät genug im Jahr, schließlich waren wir ja schon Snowboarden. Aber trotzdem emotional. Die Rückgabe war blöd, irgendwie war der Gutachter super pingelig. Dank Versicherungen ist das zwar persönlich nicht tragisch. Aber es hinterlässt halt a Gschmäckle.

Mal sehen ob ich in der nächsten Saison wieder ein Leasebike nehme. Oder doch wieder auf die gute alte VFR zurückgreife.

Saisonabschluss 2016.

Letztes Oktoberwochenende, die letzten Tage vor der geplanten Rückgabe der S1000RR a.k.a. #RRed. Also nochmals raus, Sprit in die Kiste und los.

Saisonabschluss 2016 - Los geht's!
Los geht’s.

Lange habe ich auf kurviger.de rumgespielt, am Ende rausgekommen ist ein Klassiker, mit leichter Variation.

Raus in Richtung Fischbachau erst auf der A8, dann auf größeren Landstraßen mit viel Herbstlaub links und rechts.

img_20161030_121019

Schliesslich kommt der Wendelstein und die Berge zum Sudelfeld in den Blick. Hier beginnt das Vergnügen.

Blick auf den Wendelstein
Blick auf den Wendelstein

Noch vor der Ortsausfahrt Bayerischzell kommen mir aber die ersten wild gestikulierenden Motorräder entgegen. Also runter vom Gas, nett schauen und blos an nichts Böses denken. Die ganzen netten Kehren und Kurven fahre ich langsam und bedächtig die Berge hinauf. Und erst als ich meine Disziplin anfange zu verfluchen steht sie da, die Motorradkontrolle, die am letzten Oktoberwochenende vor allem an abgefahrenen Reifen interessiert ist.

Fahrzeugkontrolle. Oh, da sind wir wohl schnell fertig...
Fahrzeugkontrolle. Oh, da sind wir wohl schnell fertig…

Damit kann ich nicht dienen und schnell geht es weiter. Wenig später bleibe ich auf einer superschmalen Straße stehen um ein schönes Landschaftsbild zu machen. Da hält ein SUV neben mir. Einheimischer, sicher sauer weil ich (ja was eigentlich?) auf seiner Strasse stehe. Ich mache mich gerade auf, da kommt er zu mir rüber. “Was für ein geiles Motorrad. Warte, ich mach ein Bild von Dir, damit Du auch mit drauf bist. So eine kaufe ich nächstes Jahr auch. …”

30813973945_02bc80289a_k

Bild des unbekannten Fotografen.
Bild des unbekannten Fotografen.

Wahnsinn, wie man sich täuschen kann. Mit seinem SUV war die Strasse dann vollends dicht, seine Frau auf dem Beifahrersitz sichtlich genervt und er ließ es sich gar nicht mehr nehmen noch ein Bild zu machen und noch eine Anekdote zu erzählen. Großes Kino.

Zurück geht es auf der anderen Seite des Inntals,

img_20161030_140955

da passiert mir eine ähnliche Geschichte gleich noch einmal an einer Tankstelle, wo mich ein älterer Herr gar nicht mehr gehen lassen will. “Ist das wirklich eine BMW? Da stehen doch sonst immer Zylinder links und rechts raus und der Auspuff ist blau angelaufen…”. Nein, es gibt auch andere.

Durchs Chimgau geht es schliesslich zurück nach München.

Chiemgau am Abend.
Chiemgau am Abend.

Das wird hart, die RR nächste Woche wieder abzugeben…

GPX File der Tour

 

Herbstfarben mit einem Tupfer Rot.

Die Tage werden spürbar kürzer, die Wälder bunter. Nur das Motorrad bleibt rot.

Zugegebenermassen planlos bin ich in Richtung Süden aufgebrochen, in der Hoffnung etwas Sonne und schöne Straßen zu finden. Die Sonne blieb mir leider verwehrt, schön kalt war es an diesem 1. Oktober. Aber ein paar interessante Strassen gab es wohl auf dem Weg:

Herbst Tour am 1. Oktober. Irgendwo im Wald. Bei einer Kapelle.

A post shared by Motor8 (@motor8de) on

Wie an dieser einsamen Kapelle irgendwo im Wald.

Heute also Saisonabschluss. #makelifearide #RRed #bmwmotorrad

A post shared by Motor8 (@motor8de) on

Je weiter im Süden, je weiter auf dem Land umso interessanter werden die Straßen. An diesem 1. Oktober gewinnt dann aber irgendwann die fallende Körpertemperatur gegen noch interessante Straßen. Und so steigt irgendwann die Sehnsucht nach einer warmen Dusche und gerade Bundesstraßen auf dem Rückweg nach München gewinnen ungeahnte Attraktivität…

GPX-Datei zur Herbstrunde

 

Man reiche mir eine Gabel

Der TÜV hatte diesen Sommer kein Foto für mich.

Der TÜV hat heute kein Foto, äh keine Plakette, für mich. #Menno #veefer

A post shared by Motor8 (@motor8de) on

Nach gerade mal 26 Jahren und 110110 km (die Ähnlichkeit mit Notrufnummern ist rein zufällig) Honda-VFR-110110km

waren die Gabelsimmerringe endgültig durch. Machen lassen oder selber machen. Hah, keine Frage! Dem Ingenieur ist nicht zu schwör. Fragt mich ein paar Tage später noch einmal.

img_20160817_191624

Ein paar Tage später: Sechsundzwanzig Jahre alte Schrauben hatten sechsundzwanzig Jahre Zeit eine innige Verbindung mit dem darum liegenden Gewinde einzugehen. Die erste Schraube die reisst ist die Klemmschelle am Auspufftopf. In loser Reihe folge kaufe ich: Linksausdreher, Heisluftgebläse, Bohrer und Trennscheiben. Das Ende vom Lied ist, dass der Linksausdreher in der angebohrten Schraube abbricht und ab sofort ein Ausbohren des Stummels nicht mehr möglich ist. Gehärtetes Material, das gehört so. Schliesslich schneide ich den Topf an dieser Stelle auf und nehme die gesamte Schraube samt Gewindebohrer seitlich raus. Mit Maschinenschraube und Mutter schaffe ich interessanterweise eine (dichte!) neue Verbindung an alter Stelle. 

Wesentlich gravierender sind die “Fork Socket Bolts” (12), die das ganze Gabelkonstrukt zusammenhalten.

bildschirmfoto-2016-11-22-um-21-46-11

Diese sind in das Standrohr eingedreht, müssen dicht sein und sind im Alu auch nur schwer rauszubohren. Mehrmals breche ich ab, weil mir der Angstschweiß auf der Stirne steht. Und mehrmals schlage ich die Öffnungszeiten des nächstgelegenen Honda-Händlers nach. 

Am Ende wage ich mich ran. Die Gabel zurück ins Motorrad gebaut um sie zu fixieren, einen Bandschlüssel für einen Ölfilter um die dickste Stelle des Standrohrs und die längste Ratsche, die wo gibt, für die (12). Und schliesslich lösen sich beide. Irgendwann.

Der Rest ist einfach. Um die Simmerringe aus dem Standrohr zu bekommen muss man lediglich beherzt Stand- und Tauchrohr ein paar Mal mit Schwung bis zum Anschlag gegeneinander herausziehen.

Für das Einschlagen des neuen Simmerrings empfehlen die Hersteller immer Spezialwerkzeug. Das beste ist aber der alte Simmerring. Neuer Simmerring auf das Standrohr aufgelegt, den alten oben drauf und mit kreisenden Hammerschlägen eingetrieben. Der alte Ring steht dann noch leicht über und kann mit einer Zange einfach entfernt werden.

Alles wieder rein, Schrauben nach Drehmoment angezogen, TÜV-Plakette mit anerkennenden Blicken des Prüfers drauf.

Neuer Mut in 2 Jahren.

Ride to work – work to ride: Einmal Regensburg und zurück. Und durch die Hallertau.

Der moderne Mensch arbeitet sich ja zu Tode. Aber warum?

An Tagen wie diesem ist die Antwort plausibel und die Arbeit der Lückenfüller zwischen Anfahrt und Rückfahrt. Der Aufwand ist zugegebenermaßen ein viel größerer als in der Blechkiste ins Büro und wieder zurück zu fahren. Aber alleine der Geruch der Lederjacke im Büro und die neidischen Blicke der Kollegen rechtfertigen allen Anzieh-/Umziehaufwand und das Rumschleppen der Laptops im Rucksack.

Die Hallertau oder Holledau oder Hollerdau (wenn’s ein Einheimischer ausspricht ist der Unterschied nicht zu merken) ist das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands. Landschaftlich sehr schön mit den beeindruckenden Hopfenfeldern und kleinen Straßen irgendwo zwischen A93, A9 und A92 macht das Moppedfahren unbändigen Spaß.

RRed in der Hallertau

Nur zur Erntezeit ist das Vergnügen mit Vorsicht zu genießen. Der Hopfen wird heute Maschinell aus dem Drahtverhau rausgeschnitten und die Straßen sind nicht selten mit einigen Zentimeter langen Drahtstücken wie Nägel genäht.

Aber heute war offensichtlich noch keine Ernte und die Sonne brut mir den Weg heim von Regensburg nach München.

 

 

 

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen