Die Erzgebirgstour ist bereits seit vier Wochen Geschichte, und der Tag 3 noch nicht erzählt. Lohnt das noch? Oder viel gravierender: erinnere ich mich noch? Ich versuch’s. Und bitte verzeiht mir die ein oder andere Erinnerungslücke. Oder den verklärten Blick in die Vergangenheit. Tag 1 und Tag 2 waren da etwas zeitnäher und gibt es zum Nachlesen etwas weiter vorne im Blog.
Der dritte Tag unserer Tour führt uns auf der deutschen Seite von Hohnstein zurück in Richtung Hof, wo sich unsere Wege trennen werden. Noch jedoch trennt uns ein ganzer Tag von dieser Trennung. Und dieser verspricht großartig zu werden. Die Wettervorhersage passt, die Streckenvorhersage ist vielversprechend und die Laune beim Frühstück gut.
Die Tour beginnt mit der Abfahrt von Burg Hohnstein. Durch Gänge und Hofzufahrt spuckt uns das alte Gemäuer wieder auf neue Landstraßen.
Die Abfahrt von Hohnstein beginnt wunderbar kurvig – bis wir vor einem Motorrad-Verboten-Schild stehen und statt der weiter kurvigen Wartenbergstraße die Umfahrung über Hohburkersdorf nehmen müssen. Was soll’s. Auf vergleichsweise geraden Kreis- und Bundesstraßen fahren wir bis Pirna. Es schließt sich Seidewitztal an. Die Straßen sind trocken und winden sich dem Fluss entlang.
Nach Glashütte kommen wir nochmals an einen Grenzübergang. Der Koffeinspiegel ist wieder gefährlich niedrig, die Tankstelle direkt nach der Grenze bereits bekannt.
Wir fahren ein weiteres Mal an der Talsperre mit dem unaussprechlichen Namen vorbei, um kurz darauf in Deutschgeorgental wieder über die Grenze zu fahren. Dort überqueren wir und fahren dann entlang der Talsperre Rauschenbach.
Alex hat uns hier irgendwo mit zwei Bekannten verabredet: mit Antje und Ronny, zwei Locals, die wenigstens wissen wo es hier lang geht.
Jetzt zu viert statt zu zweit fahren wir weiter entlang der deutsch-tschechischen Grenze durch das Natzschung-Tal. Sehr erfreulich, wie kurvig so eine Grenze ausfallen kann.
An der Wolfsgrüner Gulaschkanone (www.kanone.info) machen wir Mittag. Ich vermute mal, alleine wären wir hier vorbei gefahren und oben am Touri-Hotspot verköstigt worden. So ist es besser und es geht gestärkt hinauf zum offensichtlichen Biker-Treff Talsperre Eibenstock.
Antje und Ronny versorgen uns noch mit Koffeein und wichtigen Hinweisen zur noch anstehenden langen Rückkehr in den Süden. Ich befolge die Tipps und fahre anders als die letzten Male nicht die gerade und viel befahrene A9 in Richtung München sondern nehme den kleinen Umweg über die A93 und Regensburg. Das Wetter ist gut, die Strecke angenehm leer und für eine Autobahn vergleichsweise interessant. Sicher die bessere Alternative.
Am Ende wird es ein Tag mit mehr als 550 km auf der Uhr. Wieder einmal eine Supertour.
Wann fahren wir wieder?
Die Erzgebirgetour gibt es übrigens auch sprachlich hochwertig, mit schönen Bildern und angewandtem Wortwitz bei kettenritzel.cc.